Meine Max – Update 2020

Meine Max- Update 2020

6 Jahre ist es nun her als ich meine Max gekauft, aufwendig überarbeitet und dann endlich auch zugelassen bekommen habe. Das war ja nicht so ganz einfach wie ich mir das zunächst vorgestellt habe (siehe Artikel „Meine Max“).

Was ist bislang geschehen? Ich bin natürlich viel Max gefahren. Und das nicht nur hier zur Arbeit oder zu den lokalen Oltimer-Veranstaltungen im Umkreis von Duvensee so wie Ahrensburg, Lübeck oder Hamburg. Nein, ich war noch mit der Max auf dem Trailer zum NSU-Treffen 2017 in Waging am See und dann auch noch 2016 auf eigener Achse zum NSU-Treffen in Holland in Zwartemeer. Die Max hat tapfer durchgehalten bis auf einen unfreiwilligen Service-Stop auf der Bremer Autobahn. Mit etwas freundlicher Hilfe habe ich die Reise aber doch noch glücklich zu Ende gebracht.

In Holland habe ich mit einigen Max-Fahrern gesprochen und nach Lösungen gesucht um die lästigen kleinen Ölflecken unter meiner Max weg zu bekommen. Viele Lösungen hatten mit Originalität aber nicht so viel zu tun und so habe ich den Motor in die fachkundigen Hände von Rolf Stricker aus Detmold gegeben. Als er den Motor auseinander hatte (ca. 35.000km) gab es doch mehr zu tun als ich gedacht hatte. Kurz und gut: Rolf hat mir den kompletten Motor überholt incl. Kurbelwelle, Kolben 1. Übermaß, Zylinderkopf, Lager, etc…

Das war´s denn auch erst einmal. Allerdings sollte ich unbedingt die vorderne Federbeine überholen. Da dämpfte schon von Anfang an rein garnichts und die Max fuhr sich über Kopfsteinpflaster wie ein tollkühnes Känguru. 2019 bin ich wenig gefahren aber in 2020 hab ich jetzt endlich die Federbeine in Angriff genommen obwohl ich mich da garnicht so recht rantrauen wollte.

Meine größte Sorge war, das die Gewinde der oberen Federbeinlager festgegammelt sind. Ich wollte auch nicht die Federbeine irgendwie „rausopperieren“ und dann erst anfangen nach passenden Ersatzteilen für die richtigen Dämpfer zu suchen. Damit hätte die Max sicher für einige Wochen unbeweglich irgendwo im Weg rumgestanden.

Eher zufällig habe ich bei ebay-kleinanzeigen überholte Federbeineinsätze für Lux/Max gefunden. Das war ein Inserat für einen Kollegen mit dem ich auch noch telefonieren konnte. Seine Tips zum Ausbau waren aber eher abenteuerlich und bevor ich dann überhaupt ja sagen konnte waren die dann auch schon an jemanden anderen verkauft. Pech gehabt. Aber ich hab noch ein Paar gefunden, allerdings für 320,-€. Dafür aber auch komplett überholt und fast wie neu in Funktion und Aussehen. Spezialwerkzeug brauchte ich auch. Das von Stemler hat mich total enttäuscht und musste noch verbessert werden. 2 Zapfen von 4 mussten entfernt werden. So einfach wie das ging, so einfach und schnell waren die restlichen beiden dann auch verbogen und unbrauchbar: also Schrott. Ich hab mir ein neues Oberteil aus Werkzeugstahl drehen und aufschweißen lassen. Das war bedeutend besser.

Neue Federbeine und Werkzeug Schrott-Werkzeug von Stemler

Werkzeug verbessert Spülung mit Oxcal-Säure

Jetzt wollte ich vorher noch den möglichen inneren Rost beseitigen. Mit meinem Auspuff hatte ich ja bereits sehr gute Erfahrungen mit Oxal-Säure gemacht. Hab ich hier also auch benutzt und 5 Liter durch beide Gabelholme gespühlt. Von unten war das nicht ganz so einfach, aber ich wollte die Gabel ja nicht ausbauen. Also „duschen“ und über Nacht einwirken lassen. Am nächste Tag war es dann so weit. Noch einmal genau überlegen und das Werkzeug so präzise wie möglich aufsetzen und aufpassen, das das Werkzeug nicht abrutscht oder verkantet. Mit Wagenheber, Spanngurt, Holzplättchen und einer großen Verlängerung hat es dann auch geklappt. Man war ich froh als ich beide gelöst hatte. Trotz Werkzeugstahl sind auch diese Zapfen leicht verbogen. Also: diese Konstruktion von NSU ist wirklich nicht der Hit!. Später gab es die oberen Teller dann auch für 4 Zapfen; das war immerhin etwas besser.

Ausbau mit Hilfswerkzeug Ausgebautes Federbein mit Werkzeug

Der Einbau der neuen Federbeine war nun überhaupt kein Problem mehr. Die anschließende Probefahrt hat dann auch diesen komplizierten Einsatz gerechtfertigt: „Känguru-Mode“ komplett eliminiert. Hurra !

 

Noch eine Aktion im Juni 2020: Zündung

Es gibt doch immer wieder was neues. Es ist einfach nicht zu glauben…

Wir haben unsere Quickly-Tour Ende Mai nochmals abgefahren und ich hab einfach mal die Max genommen; war ja nur zur Probe…

Ich tucker also mit 40 km/h den beiden Quicklys hinterher und fühle mich eigentlich ganz komfortabel dabei bis, ja bis die ersten Zündaussetzer kamen. In Schipphorst hab ich sie noch wieder anbekommen; das war nach ca. 12 km. In Labenz ging dann gar nichts mehr. Was für ein Mist. Mir war sofort klar, das es mit Temperatur und mangelnder Kühlung zu tun hatte: Zündaussetzer, Zündspule defekt?

Nach Zündkerzenkontrolle und einer Zigarettenlänge Abkühlphase hab ich die Max dann, wenn auch stotternd, wieder in Gange bekommen. Also nix wie nach hause und erst einmal weggestellt. Ich hab dann ein bischen im Internet Fehlersuche betrieben; hätte ich mir auch schenken können. Da steht leider viel zu oft verwirrender „Blödsinn“ drin. Die einzig vernünftige Quelle für solche elektrischen Fehler ist und bleibt „Der Kupferwurm“ von Carl Hertweck. Da steht auch drin was ich wissen wollte: der Übeltäter für diese schleichenden, temperturabhängigen Zündaussetzer ist fast immer der Kondensator. Dieser unterliegt einem Alterungsprozess und ist dann auch irgenwann mal fällig. Das heist er bekommt einen merklichen Übergangswiderstand an dem Spannung abfällt die der Zünkerze für den Funken fehlt.

Ich hab mir dann auch gleich Kondensator und Zündspule bestellt; diesmal allerdings bei NSU-Hammel weil man da die Zünspule nicht im Austausch kaufen muss (beides zusammen mit Versand 80,-€). Am Freitag waren die Teile schon da und am Samstag den 06.06.2020 hab ich diese auch eingebaut. Hier gab es denn die nächste Überraschung: die eine Seite der Zündspule war nicht fertgeschraubt (Schraube zu lang!?) und der Kondensatur war schon mal am Boden gelötet oder aus einem alten Käfermotor oder was weis ich. Unglaublich -> siehe Foto.

Max Zündung Max Zündung Max Zündung

Die ganze Aktion hat nicht lange gedauert weil man den Generator nicht abbauen muss. Den alten Kondensator bekommt man auch so mit Leichtigkeit aus der Grundplatte gezogen. Ca. 2 Stunden hab ich gebraucht und die Max lief wieder. Und was soll ich sagen: solch einen sauberen und ruhigen Lauf im Standgas hatte ich bis jetzt noch nie. Neue Kerze hab ich auch gleich spendiert. Hier hab ich mich an die Empfehlungen aus dem Netz gehalten und eine Bosch W5AC (vorher W4AC) eingesetzt.

 

Drum merke: Mit Motorrad meint man Max!

euer Helmut Lembke

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